Mit unserer Reihe #theRoadToCode wollen wir den Grund zelebrieren, aus dem es EntwicklerHeld überhaupt gibt: unsere Liebe zum Code. Weil wir festgestellt haben, dass unsere Werdegänge im Team sehr unterschiedlich sind. Gerade in Zeiten, wo das Ideal immer noch Lebensläufe aus einem Guss sind und gefühlt jeder schon mit 14 wissen muss, was er oder sie “mal werden möchte”, wollen wir den Druck vom Kessel nehmen und zeigen, wie unterschiedlich sich unsere Ambitionen zu programmieren entwickelt haben.

Heute erzählt Entwickler und Twitch-Beauftragter Daniel, wie er das Programmieren für sich entdeckte.

Als jemand der älteren Generation bin ich zwar nicht mit Computern groß geworden, Rechner und Computer gab es lange vor mir, aber ich konnte die rasante Weiterentwicklung der Computergenerationen selbst miterleben.

Mit 11 Jahren hatten mir meine Eltern meinen ersten Commodore C64 gekauft. Internet war damals nicht frei für jeden zugänglich. Man konnte nicht einfach Spiele oder Software herunterladen. Programme mussten von Datasette oder Diskette geladen werden, und die musste man vorher im Fachgeschäft vor Ort kaufen oder aus Zeitschriften oder Katalogen per Post bestellen. Oder man hat sich selbst mit Programmierung beschäftigt. Dafür gab es beim C64 ein Handbuch mit einer Einführung in Basic und Quellcode für ein paar einfache Beispielprogramme zum Abtippen.

C64

Bis ich richtig verstanden hatte, wofür diese vielen Befehle gut waren, hatte es einige Zeit gebraucht. Besonders frustrierend war, dass dieser freche Computer nie das gemacht hatte, was ich wollte und stattdessen nur SYNTAX ERROR oder TYPE MISMATCH ERROR anzeigte. Aber mit der Zeit hatte ich zumindest die wichtigsten Kontrollstrukturen von Programmen verstanden und konnte eigene Miniprogramme schreiben.

Als Computer sich mittels grafischer Benutzeroberflächen einfacher handhaben ließen und es für immer mehr Anwendungsfelder fertige Programme gab, wurde ich eher zum Anwender. Erst im Studium bin ich wieder zurück zur Programmierung gekommen. Das Verständnis der elementaren Grundlagen war schon von Vorteil, aber erst durch die Vertiefung in Programmierung und Datenstrukturen und die Sensibilisierung für klassische Informatikprobleme bin ich dahin gekommen, dass ich meine Ideen von früher endlich selbst umsetzen konnte.

Mittlerweile gibt es zwar viele Frameworks, mit denen man sich auch ohne Vorwissen Lösungen schon fast zusammenklicken kann, trotzdem ist es ganz gut, Probleme von Grund auf einmal selbst zu analysieren und umzusetzen.

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