Mit unserer Reihe #theRoadToCode wollen wir den Grund zelebrieren, aus dem es EntwicklerHeld überhaupt gibt: unsere Liebe zum Code. Weil wir festgestellt haben, dass unsere Werdegänge im Team sehr unterschiedlich sind. Gerade in Zeiten, wo das Ideal immer noch Lebensläufe aus einem Guss sind und gefühlt jeder schon mit 14 wissen muss, was er oder sie “mal werden möchte”, wollen wir den Druck vom Kessel nehmen und zeigen, wie unterschiedlich sich unsere Ambitionen zu programmieren entwickelt haben.
Norma ist Entwicklerin und engagiert sich neben ihrer Arbeit bei uns in Leipzig für Entwicklerinnen-Nachwuchs. Auf Hackerinnen Space findet ihr viele tolle Vorbilder. Norma berichtet wie sie über Umwege zum Programmieren kam.
Das 1. Mal hab ich einen Computer gesehen, als mein Vater einen von der Arbeit mit nach Hause gebracht hatte. Man musste ihn an den Fernseher anschließen und die Daten kamen von Kassette(!). Es gab 2 Spiele und man konnte in BASIC und Pascal Dinge tun. Für mich war das der absolute Wahnsinn. Als ich dann bei meiner Schwester abgeguckt hatte, wie man For-Schleifen baut, hab ich Stunden damit zugebracht, Punkte auf dem Bildschirm anzeigen zu lassen, und fand das herrlich.
Die Teenager-Jahre waren vor allem davon bestimmt, an den richtigen Stapel von Disketten mit den richtigen Spielen zu gelangen. Damit das dann auch auf dem Heimcomputer lief, musste man schon mal gemäß Hören-Sagen im DOS tätig werden oder den ganzen Rechner aufschrauben, um irgendein Bauteil auszuwechseln, was angeblich den erhofften Leistungsschub bringen sollte. Verstanden haben wir davon wenig und Wissen wurde im Grunde durch Trial&Error erworben. Aber wenn das Spiel dann lief, war alles genau richtig.
Mit dem Web hab ich mich zum 1. Mal während der Zeit des Soziologiestudiums beschäftigt – aus Faulheit: Wir hatten eine Fußball-Tipprunde und jede Woche wurden Excellisten rumgeschickt, wo die Tipps eingetragen wurden. Schrecklich aufwändig. Ich wollte das unbedingt über das Web realisieren und halbwegs automatisieren. Also hab ich angefangen zu gucken, wie das funktionieren könnte. Das hat riesigen Spaß gemacht und natürlich war wieder viel Trial&Error im Spiel. Aber seither hab ich am Web und seinen Technologien nie das Interesse verloren und auch nicht die Liebe für freies Wissen im Netz.
Später hab ich mich dann bei IT-Firmen beworben, um das Programmieren endlich richtig zu lernen:
Ein duales Informatikstudium hab ich dann noch neben der Arbeit in einer Leipziger IT-Firma abgeschlossen. Ich weiß nicht, ob das so notwendig war. Denn die meisten Dinge, die ich heute kann, hab ich mir selbst beigebracht oder von meinen Mentoren während der Arbeit gezeigt und erklärt bekommen.
Norma Driske