Mit unserer Reihe #theRoadToCode wollen wir den Grund zelebrieren, aus dem es EntwicklerHeld überhaupt gibt: unsere Liebe zum Code. Weil wir festgestellt haben, dass unsere Werdegänge im Team sehr unterschiedlich sind. Gerade in Zeiten, wo das Ideal immer noch Lebensläufe aus einem Guss sind und gefühlt jeder schon mit 14 wissen muss, was er oder sie “mal werden möchte”, wollen wir den Druck vom Kessel nehmen und zeigen, wie unterschiedlich sich unsere Ambitionen zu programmieren entwickelt haben.
Diesmal berichtet CoFounder und Geschäftsführer Ilja, wie er das Programmieren entdeckte:
Im Mai 2001 durfte ich das Schlafzimmer nicht mehr betreten. Mein Papa hatte sich eingeschlossen und kam nur zum Essen heraus. Es wurden Unmengen an Kaffee zubereitet. Licht brannte bis in die tiefste Nacht. Was hat er da drin nur gemacht?
Zu meinem 10. Geburtstag wurde das Geheimnis gelüftet: Windows ME auf unserem allerersten PC installiert, ohne vorher jemals einen Computer benutzt zu haben – nur mit der Bedienungsanleitung. Diesen PC durfte ich dann ausprobieren – auch ich habe vorher mit Computern keine Berührungspunkte gehabt. Es gab auch ein „Spiel“ dazu: Pokemon Druckstudio „Rot”. Dort konnte man Grußkarten und Ähnliches mit seinen Lieblings-Pokemon gestalten.
Das wurde recht schnell langweilig. Ich brauchte mehr Möglichkeiten. Also startete ich ein anderes installiertes Programm: Word. Dort hatte ich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, von WordArt gar nicht zu sprechen. Damit ich meine Werke auch Freunden zeigen konnte, die kein Word hatten, exportierte ich das Ganze als „. htm“-Datei. Dass es sich dabei um HTML handelte und die EntwicklerHeld-Plattform mal aus tausenden Zeilen HTML bestehen würde, konnte ich damals nicht ahnen.
Irgendwann zeigte mir ein Bekannter Frontpage und ich fing an, den Code direkt zu bearbeiten, wechselte irgendwann zu Notepad++ und machte auch einen Ausflug in Macromedia Flash (ups) und die Spieleprogrammierung (oder eher -anpassung) mit Blitz Basic.
2007, und dutzende Bibliotheks-Bücher später, besuchte ich einen Programmierkurs am SRZ, wo ich „richtiges Programmieren“ mit Delphi lernte, was kopf- und fußgesteuerte Schleifen sind und wie Bubble Sort funktioniert. Den aufbauenden Kurs mit C# hab ich nicht gemacht, ich wollte erstmal das Gelernte vertiefen. Das geht am besten, wenn man es anderen erklärt und zeigt. Also hab ich an der Schule die Informatik-AG übernommen und mit Mitschülern mein Wissen geteilt. Am Ende wollten wir ein Spiel bauen – was sonst.
Irgendwann war das Informatikstudium offensichtlich und um das neue Wissen anzuwenden, habe ich ein Gewerbe angemeldet, um Kundenprojekte zu bauen. Relativ schnell kam ein größeres Projekt und ich verliebte mich in das Django-Framework (nach einem Tag Cake PHP). Ich holte dann noch meinen besten Freund und Kommilitonen Felix mit ins Boot. Später kamen noch Daniel, Philipp und Jakob hinzu und einige Unternehmungen später haben wir heute jeden Tag Spaß am Bauen der EntwicklerHeld-Plattform.
Meine Sicht auf Softwareentwicklung wurde stark durch meine freiberufliche Arbeit bei der Firma DevBoost geprägt: hier lernte ich viel über Softwarequalität, hatte die Möglichkeit, mit vielen spannenden Firmen und an coolen Projekten zu arbeiten.
Heute bin ich froh, dass ich so viele technische aber auch gründerische Erfahrungen gesammelt habe und so meine besten Freunde, tolle Mentoren und coole Leute kennengelernt habe.
Ilja Bauer
Das gehört zu meiner #RoadToCode genauso dazu wie Macromedia Flash – aber jeder setzt auch mal auf das falsche Pferd.